Freitag, 30. August 2024

Mahnwache im September zum Antikriegstag

Unsere nächste Mahnwache ist am 4. September um 16.30 Uhr am Ida Ehre Platz, Mönckebergstraße, Hamburg.

Davor treffen wir uns in der Rathauspassage ab 15.30 Uhr, um uns auszutauschen. 

Wir benötigen eine Friedensperspektive und Sicherheit für alle in der Welt!

Weder einzelne noch ein Land im Alleingang kann Frieden herstellen. Zumindest nicht in der heutigen Situation, mitten in Kriegshandlungen in vielen Weltregionen. 

Der Antikriegstag nach dem zweiten Weltkrieg

Am 1. September 1957 wurde in der Bundesrepublik Deutschland zum ersten Mal der "Antikriegstag" begangen. Das Datum erinnert an den deutschen Überfall auf Polen 1939. 

Der Antikriegstag in den 80er Jahren

Der Antikriegstag 1980 wurde ganz offiziell vom DGB-Bundesvorstand zum "Tag für friedenspolitische Aktionen der Gewerkschaften" deklariert. Der Antikriegstag am 1. September 1983 stand ganz im Zeichen des geplanten Nato-Doppelbeschlußes in Westeuropa. Am 22. November 1983 sprach sich der Deutsche Bundestag für die Stationierung von Pershing II und Cruise Missiles in der Bundesrepublik aus. 1983, das Jahr in dem sich die nationalsozialistische Machtergreifung in Deutschland zum fünfzigsten Male jährte, wurde zum Stationierungsjahr. 

Der Antikriegstag 2007 war geprägt durch Protest gegen die Beteiligung der Bundeswehr an Kriegen in aller Welt. Gegen die für Anfang Oktober 2007 im Bundestag vorgesehene Verlängerung der Mandate für "Operation Enduring Freedom" (OEF), die ISAF-Mission unter NATO-Führung und die Tornado-Einsätze der Luftwaffe in Afghanistan wenden sich viele Gruppen der Friedensbewegung .      

Am Antikriegstag 2014 wendeten sich die zahlreichen Veranstaltungen gegen die "Normalisierung" der deutschen Außenpolitik und der Propagierung "deutscher Verantwortung" im Sinne der Akzeptanz kriegerischer Intervention.

Im 2+4-Vertrag, der zum Anschluss der DDR führte, verpflichtete sich Deutschland, dass vom vereinigten Land nie wieder militärische Gewalt ausgehen solle. Seit Deutschlands Zustimmung zur Osterweiterung der NATO, scheint das in Vergessenheit zu geraten.  Deutschland soll kriegstüchtig werden. Jeder Versuch zur Entspannung gilt als Naivität oder Verrat. Besorgniserregend ist die angekündigte Stationierung weitreichender Raketen und Marschflugkörper in Mitteleuropa. Ein Atomkrieg aus Versehen wird wieder möglich. Deutschland würde im Falle einer Eskalation zu einem Ziel gegnerischer Waffen. In den Jahrzehnten des Kalten Krieges gab es mehrere solcher Situationen, es ging gerade noch gut. Die neue Aufrüstungsspirale in den NATO-Staaten und Russland muss durchbrochen werden!

Um die Bedrohungslage und damit das Eskalationsrisiko systematisch zu reduzieren, braucht es Akteure:  die Bundesregierung und die Zivilgesellschaft müssen sich für militärische und verbale Deeskalation und Abrüstung sowie Diplomatie einzusetzen.